Was ist Parodontologie?
Reagieren Ihre Zähne empfindlich auf Heißes, Kaltes, Süßes, Saures oder bereitet Ihnen das tägliche Zähneputzen Schmerzen, so sollte der Zahnarzt die Ursache abklären.
Die Parodontologie umfasst die Prävention (also die Vorbeugung) und die Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates.
Wie wichtig dies ist, zeigt die kürzlich erschienene Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV), herausgegeben vom Institut der Deutschen Zahnärzte. Viele Patienten leiden unter einer chronischen Entzündung des Zahnfleisches – ohne diese zu bemerken. Diese sogenannte Parodontitis bleibt häufig unerkannt, weil sie meist schmerzfrei verläuft, und überdies erste Warnsignale wie leichte Blutung beim Zähneputzen nicht ernst genommen werden. Doch je früher diese von Bakterien hervorgerufene Infektionskrankheit erkannt wird, desto besser können ihre Folgen eingedämmt werden.
Wir sind Experten auf dem Gebiet der Parodontologie und können bei allen Schweregraden der Parodontitis mit gezielten Behandlungsmethoden den Weg zurück zu einer Zahngesundheit ebnen.
Gesunde Zähne durch rechtzeitige Behandlung...
Bei gesunden Zähnen wird der Zahn durch eine der härtesten Substanzen der Natur optimal geschützt, dem Zahnschmelz. Dieser bedeckt den Zahn von der Krone bis zum Zahnfleischrand. Der sich anschließende Zahnhals besitzt zwar selbst keinen Schmelz, wird aber im gesunden Zustand vom Zahnfleisch kragenförmig umgeben und auf diese Weise ebenfalls gut geschützt.
Geht das Zahnfleisch aber zurück, so liegen die empfindlichen Zahnhälse frei. Reize wie z. B. Heiß oder Kalt können nun über feine Dentinkanälchen direkt bis in den Zahnnerv gelangen und dadurch ziehende Schmerzen verursachen.
Die häufigste Ursache für eine Rückbildung des Zahnfleisches ist die Parodontitis, eine Entzündung von Zahnzwischenräumen und weiteren Teilen des Zahnhalteapparates. Selbst das Zähneputzen kann dann wehtun, so dass die Mundhygiene schnell auch mal vernachlässigt wird. Dadurch kann sich die Entzündung weiter ausbreiten und die Zahnhälse noch stärker freilegen. Als Erkrankung des Zahnbetts gilt die Parodontitis als wesentlicher Auslöser von Zahnverlust. Früherkennung und nachhaltiges Behandeln beugen diesem Verlust allerdings vor.
In Deutschland leidet über die Hälfte aller Erwachsenen unter Parodontitis, 10 bis 15 Prozent unter schweren Formen. Bakterielle Beläge auf den Zähnen führen zu entzündetem Zahnfleisch: Es rötet sich, schwillt an und blutet leicht. Wissenschaftlich empfiehlt sich regelmäßige Dentalhygiene, die neben Parodontitis auch Karies verhindert. So lassen sich 95 von 100 Parodontosen stoppen.
Parodontologie – was Zähne zusammenhält
Parodontologie beschreibt die Lehre vom Zahnhalteapparat. Eine entzündliche Erkrankung im Bereich des Parodonts nennt man Parodontitis. In Deutschland leiden mehr als 12 Millionen an Parodontitis. Im Bereich des Kieferknochens führt Sie zu einem Knochenabbau, im Bereich des Zahnfleisches zu Rötungen, Schwellungen und Blutungsneigung. Zahnlockerung- und Wanderung sowie Mundgeruch sind weitere Charakteristika einer Parodontitis. Unbehandelt führt die Parodontitis zur weiteren Zerstörung des Zahnhalteapparates und schließlich zum Verlust der Zähne.
Des Weiteren ist Parodontitis ein Risikofaktor für die Gesundheit. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen klar einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und dem erhöhten Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Atemwegserkrankungen und Diabetes mellitus. Bei Schwangerschaften mit unbehandelter Parodontitis ist das Frühgeburtsrisiko um ein Mehrfaches erhöht
Hauptursache für die Entstehung einer Parodontitis sind bestimmte auf und im Zahnbelag (Plaque) lebende Bakterien. Diese „krankmachenden“ Bakterien sind aber nur dann zahlreich im Mund anzutreffen, wenn der weichen und harten Zahnbeläge nicht rechtzeitig und gründlich vom Zahn entfernt werden.
Früherkennung, nachhaltiges Therapieren und ein wissenschaftlich fundiertes Behandlungskonzept können in vielen Fällen dem Zahnverlust vorbeugen. Das Geheimnis einer erfolgreichen Therapie besteht in der Reduzierung der bakteriellen Belastung und die dauerhafte Vernichtung bestimmter Keime.
Behandlungsschritte
Im ersten Schritt, der Vorbehandlungsphase, werden die weichen und harten Beläge an den erreichbaren Zahnoberflächen im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung (PZR) entfernt. Die PZR, die Patientenmotivation und die individuelle Instruktion zur häuslichen Mundhygiene sind die elementaren Bestandteile der Vorbehandlungsphase. Wir zeigen Ihnen Tipps und Tricks, die es Ihnen ermöglichen, auch zu Hause ihre Zähne optimal zu pflegen. Doch selbst bei der besten Reinigung können besonders aggressive Bakterien überleben. Dann müssen behandlungsbegleitend Antibiotika eingesetzt werden.
Im zweiten Schritt, sofern das Ziel der Vorbehandlungsphase erreicht ist, erfolgt die eigentliche systematische Taschentherapie. Jetzt werden die Ablagerungen im Bereich der Zahnwurzel schonend entfernt und gleichzeitig die Taschen mit einer antibakteriell wirksamen Spüllösung behandelt. So wird der Biofilm, der Lebensraum der Bakterien, zerstört.
Im dritten Schritt Im dritten Schritt einige Wochen nach der durchgeführten Taschentherapie wird der Zustand des Zahnhalteapparates neu beurteilt, um gegebenenfalls weitere notwendige Therapiemaßnahmen zu planen.
Nachsorge und häusliche Prophylaxe
Nun gilt es den erzielten Erfolg (ein gesundes Zahnfleisch, den Rückgang der Taschen) zu erhalten, denn es besteht das Risiko, dass die im Mund befindlichen Bakterien das Zahnfleisch wieder angreifen. Der langfristige Therapieerfolg hängt nun maßgeblich von Ihrer aktiven Mitarbeit bei der täglichen Zahnpflege und der unterstützenden Betreuung durch unser geschultes Prophylaxeteam ab. Im Rahmen unseres Nachsorgeprogramms sollten Sie fallabhängig bis zu vier Mal jährlich eine professionelle Reinigung bei unseren Dentalhygienikerinnen machen lassen, um ein mögliches Wiederaufflammen der Entzündung rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Regenerative Parodontalchirurgie des Zahnhalteapparates
Es besteht nach Abschluss der systematischen Taschentherapie die Möglichkeit, den durch die Entzündung verlorengegangenen Knochen und Halteapparat durch geeignete Verfahren zu regenerieren und die Tiefe der Zahnfleischtaschen zu reduzieren. Zum Einsatz kommen hierbei biologisch aktive Substanzen, wie z.B. Knochenersatzmaterialien oder spezielle Proteine.